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Jubiläumskonzert - Grandios, neckisch und herzerfrischend: Hohner-Handharmonika- und Akkordeon-Club zum 75. Keine Spur von Müdigkeit |
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»Wir sehen uns ein Stück weit als Wegbereiter der Handharmonika- und Akkordeonmusik und wollen in dieser Tradition fortfahren«, gab der Erste Vorsitzende Jürgen Walz eingangs die Losung aus. In der Tat gilt der HHC, 1930 gegründet, als einer der ältesten Akkordeon- orchester-Vereine überhaupt. Erster musikalischer Leiter war der berühmte Trossinger Akkordeonvirtuose und Instrumentenbauer Hermann Schittenhelm. Woche für Woche reiste er eigens an, um Anleitungen für das Spielen der ersten Handzuginstrumente zu geben. Ihm folgten als Dirigenten Hans Schäfer und nach seinem frühen Tod dessen Frau Hilde. Zusammen mit Gertrud Sauer leitete sie bis 1984 die musikalischen Geschicke des Vereins. Seit dieser Zeit steht Horst Amann am Dirigentenpult. Spiegelbild seiner Arbeit sind nicht zuletzt zahlreiche Erfolge bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Welch vielfältige Klangfarben im Akkordeon stecken und wie diese durch folkloristische und rhythmische Akzentuierung noch verstärkt werden können, verdeutlichte das Vereinsorchester gleich zu Beginn mit der »Rhapsodia Andalusia« und den »Dalmatinischen Tänzen« von Adolf Götz. Das aus der Pfalz angereiste Trio Rossini, bestehend aus Ekaterina Kronibus (Sopran), Harald Kronibus (Bariton) und Ralf Bethke (Akkordeon), entführte anschließend in die Welt der Oper. Neben überzeugenden Interpretationen von Arien und Duetten Mozarts und ihres Namenspatrons Rossini (dessen Musik, wie Harald Kronibus beteuerte, geradezu nach Akkordeonbearbeitung schreie) warteten die drei Musiker zur Freude des Publikums in erster Linie mit Neckischem und Herzerfrischendem aus Wiener Chanson und Operette auf. Nach der Pause durfte der Nachwuchs der Handharmoniker ran. Das Juniorenorchester des HHC bewies mit Hans-Günther Kölz »Roccata« und einer »Serenade von Derek Bourgeois«, dass es mit technischen Hürden und musikalischen Spannungsbögen umzugehen weiß und Musik nicht nur spielt, sondern auch klug gestaltet. Für ein furioses Finale sorgten abschließend das Junioren- und das Erwachsenenorchester gemeinsam. In »Morricone in Concert«, einem Streifzug durch das Schaffen des berühmten Filmkomponisten, sowie im swingenden »Rendezvous mit Gershwin« schienen noch einmal die ganze Klangfülle und der Modulationsreichtum des Akkordeons auf. Die beherzt aufspielenden Musiker wurden von einem begeisterten Publikum mit lang anhaltendem Applaus verabschiedet. (GEA) |